Themenschwerpunkt

Alkohol

Der Konsum von Alkohol ist in Deutschland seit Jahren bei Männern wie Frauen insgesamt rückläufig. Untersuchungen der 18- bis 59-Jährigen zwischen 1997 und 2021 zeigen jedoch für den problematischen Alkoholkonsum einen rückläufigen bis stabilen Trend unter Männern, während bei den Frauen ein Anstieg zu sehen ist. Quelle

Im Jahr 2021 gaben 70,5 % (36,1 Mio.) der Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren an, in den letzten 30 Tagen Alkohol getrunken zu haben. Bei 17,6 % (9,0 Mio.) gibt es Hinweise auf einen problematischen Alkoholkonsum. Quelle

In der ambulanten Suchthilfe sind alkoholbezogene Störungen bei jedem zweiten Betreuungsbeginn (49,9 %) und damit mit Abstand der häufigste Anlass, sich professionelle Hilfe in einer Einrichtung zu suchen. Quelle

Zahlen & Fakten

Stand: Januar 2024

70,5%
der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland haben in den letzten 30 Tagen Alkohol konsumiert (Erhebungsjahr: 2021)
21,9%
der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland haben in den letzten 30 Tagen eine riskante Menge Alkohol getrunken (Erhebungsjahr: 2021)
17,6%
der 18- bis 64-Jährigen in Deutschland geben Hinweise auf einen problematischen Alkoholkonsum (Erhebungsjahr: 2021)
49,9%
der Betreuungszugänge in der ambulanten Suchthilfe erfolgen aufgrund von alkoholbezogenen Störungen (Erhebungsjahr: 2022)
alk-buch

AKUTELLE Zahlen

Konsum psychoaktiver Substanzen in Deutschland

Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2021

Aktuelle Publikationen

15.04.2024

Does the decline in Swedish adolescent drinking persist into early adulthood?

In Sweden, the reduced uptake of drinking in adolescents appears to fade as people move into adulthood. Observed reductions in alcohol intake among light and moderate drinkers appear to persist into adulthood. More recent male cohorts show a lower prevalence rate of heavy episodic drinking.
02.04.2024

Berliner Suchthilfestatistik 2022. Jahresbericht zur aktuellen Situation der Suchthilfe in Berlin

Die Suchthilfestatistik-Berlin-2022 stellt die wichtigsten Informationen über die teilnehmenden Einrichtungen und das Betreuungsvolumen vor, außerdem gibt der Bericht Einblicke in soziodemographische Merkmale der betreuten/behandelten Klientel sowie in Merkmale der Betreuung/Behandlung. Die vorliegende Statistik basiert auf den Daten des Jahres 2022 (Datenjahr), in dem sich 55 ambulante Einrichtungen und 10 stationäre Einrichtungen an der Suchthilfestatistik Berlin BSHS beteiligt haben. Insgesamt wurden für das Datenjahr 2022: 20.942 ambulante Betreuungen (Vorjahr 2021: 20.162) und 1.979 stationäre Behandlungen (Vorjahr 2021: 1.917) dokumentiert. Es ist wichtig zu beachten, dass pro Hauptdiagnose unterschiedliche absolute Fallzahlen vorliegen. Dabei stellt die Hauptdiagnose diejenige Diagnose aus den suchtbezogenen Problembereichen dar, die für den jeweiligen Fall betreuungs- bzw. behandlungsleitend ist.
29.02.2024

Projekt Entwöhnungsbehandlung: Analyse der Antragsrückgänge im Bereich der stationären Entwöhnungsbehandlung (Abschlussbericht)

Hintergrund Seit 2009 lässt sich auf Bundesebene ein Rückgang der Anträge auf stationäre Entwöhnungs-behandlungen beobachten. Da die Analyse bestehender Daten den Rückgang nicht zufriedenstellend aufklären konnte, hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) eine Studie in Auftrag gegeben, die vom IFT Institut für Therapieforschung durchgeführt wurde. Zentrale Projektziele waren die Identifizierung von Erklärungen zum beschriebenen Antragsrückgang, und das Ausarbeiten machbarer Handlungsempfehlungen, um diesem zu begegnen. Methodik In der ersten Projektphase (Arbeitspaket A) wurden qualitative Interviews mit in der Suchthilfe Tätigen und Betroffenen durchgeführt. Unter den Betroffenen wurden Personen mit und ohne Erfahrung einer stationären Entwöhnung befragt, zudem Personen, die eine bewilligte stationäre Entwöhnung nicht angetreten haben. Thematisiert wurden potenzielle und von den Personen eingebrachte Gründe für den Antragsrückgang sowie Hürden für die Aufnahme einer stationären Entwöhnung. Auf Basis der Ergebnisse wurde ein Fragebogen erstellt (Arbeitspaket B), der unter Betroffenen durchgeführt wurde. Die Rekrutierung erfolgte über die formale Suchthilfe und die Selbsthilfe. Die Ergebnisse der beiden Erhebungsphasen wurden unter Einbeziehung der bestehenden Literatur ausgewertet (Arbeitspaket C). Handlungsempfehlungen wurden unter zweistufiger Begutachtung von Expertinnen und Experten formuliert (Arbeitspaket D). Im Expertengremium waren Fachleute unterschiedlicher Bereiche der Suchthilfe und Betroffene vertreten. Ergebnisse Im quantitativen Survey unter Betroffenen wurden internale oder persönliche Hürden und Motive für die Aufnahme einer stationären Entwöhnungsbehandlung durchschnittlich als stärker bewertet als externale oder strukturelle Faktoren. Weitgehend gesicherte Gründe für die beobachteten Antragsrückgänge betreffen die Bereiche personeller Besetzung in Akutstationen und ambulanten Suchtberatungsstellen, zunehmende Schnittstellenproblematik und eine Verschiebung zu anderen Behandlungsangeboten. Als wahrscheinliche Einflussfaktoren können zudem zunehmende Mehrfachbelastungen Betroffener sowie der demografische Wandel gesehen werden, obgleich in diesen Bereichen weitere belastbare Daten fehlen. Weitere aus den qualitativen Interviews generierte Hypothesen für den Antragsrückgang verfestigten sich entweder nicht, oder können anhand der bestehenden Informationen nicht in ihrer Bedeutung für den Antragsrückgang beurteilt werden., betreffen eine schlechtere Reputation stationärer Entwöhnungen sowie eine gesunkene subjektive Aussicht auf Bewilligung und auf einen Klinikplatz. Zur Beurteilung der Bedeutung von Stigmatisierung und Ansprüchen an eine stationäre Entwöhnung sind weitere Daten notwendig. Diskussion Die als wahrscheinlich und als gesichert angenommenen Ursachen des Antragsrückgangs auf stationäre Entwöhnungsbehandlung weisen darauf hin, dass zur adäquaten Versorgung von Abhängigkeit Betroffener dringend auf eine Stärkung der entzugsbehandelnden Akutstationen und ambulanten Beratungsstellen, aber auch des Suchthilfesystems als Ganzes hinzuwirken ist. Eine möglichst frühe Erreichung Betroffener hat nicht nur für das Individuum Relevanz, sondern auch für die Beanspruchung des Systems. Handlungsempfehlungen wurden formuliert, die Gründe für den Antragsrückgang, aber auch bereits zuvor bestehende Hürden der Versorgung adressieren.