Aktuelles, Cannabis, Therapie und Versorgungsforschung

Forschung im Presse-Echo: zur Meldung aus dem dpa-Newskanal am 28.06.2023

Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen

11.07.23

dpa-infocom, dpa:230628-99-215322/3 „Suchthilfe warnt: Erster Kontakt mit Cannabis oft schon früh“


Aktueller
Abschlussbericht
Suchthilfestatistik
Niedersachsen 2021

Das IFT Institut für Therapieforschung München verweist auf Presseinformationen zum Thema „Erster Kontakt zu Cannabis bei Personen mit cannabisbezogenen Störungen in der Suchthilfe“, die auf Informationen der dpa beruhen und an verschiedenen Stellen veröffentlicht wurden. Hierbei wurde bei einzelnen Rezeptionen unter anderem das Durchschnittsalter der Hilfesuchenden fehlerhaft wiedergegeben. Eine korrekte Wiedergabe des dpa-Artikels findet sich im untenstehenden Presseecho. Für weitere Informationen verweisen wir auf den aktuellen Abschlussbericht sowie die Pressemitteilung der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen.

In Deutschland soll der Konsum von Cannabis legalisiert werden. Eine aktuelle Auswertung zeigt: Mit der Droge machen viele Menschen in Niedersachsen schon sehr früh in ihrem Leben Bekanntschaft.

Wer wegen einer cannabisbezogenen Störung wie einer Abhängigkeit zur Suchtberatung oder in eine stationäre Reha geht, hat dem aktuellen Suchthilfebericht zufolge oft mit unter 14 Jahren ersten Kontakt zu der Droge gehabt. In Niedersachsen betrifft dies 36 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen, die wegen einer solchen Störung zur Suchtberatung kommen. Das ergab die am Mittwoch in Hannover vorgelegte Suchthilfestatistik Niedersachsen des IFT Institut für Therapieforschung in München im Auftrag der niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS). Auch 35 Prozent der Männer und 44 Prozent der Frauen, die sich wegen einer von Cannabis bedingten Störung in der stationären Rehabilitation befinden, hatten schon mit unter 14 Jahren erstmals Kontakt zu Cannabis.

Cannabis-Sucht: Hilfesuchende bei Störungsbeginn im Schnitt 17 Jahre alt

Personen, die im Jahr 2021 wegen cannabisbezogenen Störungen eine Suchtberatung in Niedersachsen in Anspruch nehmen, sind im Durchschnitt 26 alt und waren bei Störungsbeginn im Durchschnitt 17 Jahre alt, erklärt Monika Murawski vom Institut für Therapieforschung. „Das zeigt, dass die Anstrengungen in Prävention und Frühintervention hier intensiviert werden müssen“, betont Michael Cuypers, der Geschäftsführer der niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen.

In Deutschland ist die kontrollierte Legalisierung von Cannabis geplant. Zu den Zielen gehört etwa eine Kontrolle der Qualität, gewährleisteter Jugend- sowie Gesundheitsschutz und das Eindämmen des Schwarzmarktes. Für Minderjährige sollen Erwerb, Besitz und Anbau von Cannabis weiterhin verboten bleiben.

Alkoholbezogene Störungen sind die häufigste Hauptdiagnose bei Suchtberatung

Die dominierende Hauptdiagnose bei der Sucht- und Drogenberatung sind laut Studie aber alkoholbezogene Störungen mit einem Anteil von 47,8 Prozent – in der stationären Rehabilitation kämen alkoholbedingte Störungen auf einen Anteil von 67,3 Prozent, so die Leiterin der Forschungsgruppe Therapie und Versorgung, Dr. Larissa Schwarzkopf. Dahinter folgen Störungen aufgrund des Konsums von Cannabis mit Anteilen von 26,2 Prozent beziehungsweise 10,2 Prozent. Für den Bericht wurden in einer Teilstichprobe von 77 Suchthilfeeinrichtungen in Niedersachsen rund 23.000 Fälle des Datenjahres 2021 ausgewertet.

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