Trendspotter Synthetische Opioide veröffentlicht

Rumpf, H.-J., Batra, A., Hoch, E., Mann, K., Thomasius, R., Bischof, A., & Brand, M. (2025). Guidelines on internet use disorders: Introduction and methodology. Sucht, 71(2), 73–78. https://doi.org/10.1024/0939-5911/a000919

Open Access. 

Der Artikel ist auf englisch.

Zusammenfassung

Ziel: Empirische Belege deuten darauf hin, dass Internetnutzungsstörungen (INS) als Störungen aufgrund von Suchtverhalten angesehen werden können, die mit Beeinträchtigungen in wichtigen Lebensbereichen verbunden sind oder zu erheblichem Leid führen. Daher kann diesen Störungen eine klinische Relevanz zugeschrieben werden. Obwohl die Zahl der Studien zur Diagnose und Behandlung von INS zunimmt, gibt es keine Leitlinien, die einer standardisierten Methodik folgen. Methoden: Auf der Grundlage eines narrativen Reviews wird die Evidenz gesichtet, welche die Bedeutung von Leitlinien für INS untermauert. Weiterhin wird der methodische Ansatz beschrieben, der den Empfehlungen der Leitlinie zugrunde liegt. Ergebnisse: Neben der Computerspielstörung, die in die elfte Revision der International Classification of Diseases (ICD-11) aufgenommen wurde, unterstützen Meta-Level-Kriterien, dass die Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung, die Shoppingstörung und die Pornografie-Nutzungsstörung als spezifische Störungen aufgrund von Suchtverhalten betrachtet werden können. Schätzungen zur Prävalenz bestätigen, dass ein relevanter Anteil der Allgemeinbevölkerung an INS leidet. Die auf ätiologischen Modellen basierenden Mechanismen von INS sind mit denen anderer Suchterkrankungen vergleichbar und rechtfertigen eine Klassifizierung als solche. Die Entwicklung der Empfehlungen der Leitlinie folgt der Methodik der S1-Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und basiert überwiegend auf systematischen Literaturrecherchen. Zwölf deutsche Fachverbände und -gesellschaften waren an dem Prozess beteiligt und haben der Leitlinie zugestimmt. Schlussfolgerung: Die Empfehlungen dieser Leitlinie dienen als Hilfestellung für die Diagnose und Behandlung von INS. Aktualisierungen sind von besonderer Bedeutung, um mit dem sich schnell entwickelnden Feld Schritt zu halten.